In Sierra Leone saßen bis Ende 2020 noch 94 Menschen in der Todeszelle. Nun hat das Parlament einstimmig für die Abschaffung der Todesstrafe gestimmt – ein Sieg für die Menschenrechte.
Der stellvertretende Justizminister von Sierra Leone, Umaru Napoleon Koroma, hatte es bereits im Mai 2021 angekündigt – im Juli ließ das Land Taten folgen. Das Parlament votierte am 23. Juli einstimmig für die Abschaffung der Todesstrafe.
“Das Votum des Parlaments für die Abschaffung der Todesstrafe in Sierra Leone ist ein großer Sieg für alle, die sich unermüdlich dafür eingesetzt haben, dass diese grausame Strafe der Geschichte angehört. Sie bedeutet eine Stärkung für den Schutz des Rechts auf Leben”, sagte Samira Daoud, Direktorin für West- und Zentralafrika bei Amnesty International.
“Nachdem das Gesetz zur Abschaffung der Todesstrafe vom Parlament verabschiedet wurde, sollte Präsident Julius Maada Bio es unverzüglich unterzeichnen und alle Todesurteile umwandeln. Der Präsident sollte zudem sicherstellen, dass Sierra Leone unverzüglich dem Zweiten Fakultativprotokoll zum Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte beitritt, das die Abschaffung der Todesstrafe zum Ziel hat. Amnesty International lehnt die Todesstrafe in allen Fällen ausnahmslos ab, weil sie gegen das Recht auf Leben verstößt, wie es in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte festgeschrieben ist. Die Todesstrafe ist die grausamste, unmenschlichste und erniedrigendste Form der Strafe, die in unserer Welt keinen Platz hat.”
Hier erfahrt ihr mehr zum Hintergrund.