Mindestens sechs Insassen des New Bell-Gefängnisses in Douala sind seit dem 18. Februar an Cholera gestorben. Der letzte Todesfall ist Rodrigue Ndagueho Koufet. Er verstarb am 7. April und war seit September 2020 willkürlich inhaftiert gewesen, weil er sich an friedlichen Protesten beteiligte.
“Die kamerunischen Behörden müssen dringend alle notwendigen Gesundheitsmaßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass Häftlinge, die an Cholera und anderen Erkrankungen leiden, sofortigen Zugang zu angemessener medizinischer Versorgung haben”, sagte Samira Daoud, Regionaldirektorin von Amnesty International für West- und Zentralafrika.
“Die kamerunischen Behörden müssen dringend alle notwendigen Gesundheitsmaßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass Häftlinge, die an Cholera und anderen Erkrankungen leiden, sofortigen Zugang zu angemessener medizinischer Versorgung haben.
Samira Daoud, Regionaldirektorin von Amnesty International für West- und Zentralafrika.
Es wurde bestätigt, dass Rodrigue Ndagueho Koufet am 7. April im Krankenhaus von Douala Hospi-tal an Cholera starb. Dorthin war er aus dem Zentralgefängnis der Stadt gebracht und an sein Krankenhausbett gekettet worden. Laut dem Urteil, das wir gesehen haben, verurteilte ihn das Militärgericht von Douala am 7. Dezember 2021 wegen “Mitwirkung an Aufständen, Versammlungen und öffentlichen Demonstrationen” zu drei Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 200.000 CFA-Franken, nachdem er im September 2020 während friedlicher Proteste der Oppositionspartei „Movement for the Rebirth of Cameroon“ (MRC) verhaftet worden war. Andere, die aus den gleichen Gründen inhaftiert sind, befinden sich wahrscheinlich ebenfalls in einem besorgniserregenden Gesundheitszustand.
Die Behörden müssen auch alle willkürlich Inhaftierten freilassen, darunter Gefangene aus den englischsprachigen Regionen und Mitglieder der wichtigsten Oppositionspartei MRC, die in den letzten fünf Jahren wegen der Ausübung ihres Rechts auf freie Meinungsäußerung und friedliche Versammlung ausgeübt haben.”
Hintergrund
Mindestens sechs der zehn Regionen Kameruns sind oder sind seit mehreren Monaten von einer Cholera-Epidemie betroffen. Nach offiziellen Angaben wurden zwischen dem 21. und 31. März 125 Infektionen im Zentralgefängnis von Douala registriert, wo die Überbelegungsrate mindestens 300% betragen soll.
Die englische Originalfassung der Pressemitteilung ist abrufbar unter Media Quote Cameroon: Arbitrarily detained person dies of cholera in Douala, other detainees at risk