In der Schweiz begann heute, am 8. Januar 2024, der Prozess gegen Ousman Sonko, der von 2006 bis 2016 Innenminister Gambias war. Ihm wird die Beteiligung an Verbrechen gegen die Menschlichkeit, während der Regierungszeit Yahyah Jammehs vorgeworfen. Kurz vor Jammehs Sturz im Jahr 2016 war er aus Gambia geflohen und wurde 2017 in der Schweiz verhaftet. Dort begann heute auf Grundlage des Weltrechtsprinzips der Prozess gegen ihn.
Im Bericht der gambischen Wahrheits- und Versöhnungskommission (Truth, Reconciliation and Reparations Commission TRRC), wurde unter anderem seine strafrechtliche Verfolgung empfohlen. Michèle Eken, Researcher im West- und Zentralafrika-Büro von Amnesty International, sagt zum Prozessbeginn gegen Ousman Sonko:
“Die universelle Gerichtsbarkeit ist ein wichtiges Instrument zur Bekämpfung der Straflosigkeit. Staaten sollten Täter, die Verbrechen nach internationalem Recht begehen, strafrechtlich verfolgen oder ausliefern – sie sollten sich nirgendwo verstecken können. Amnesty International begrüsst die Bemühungen der Schweiz bei der Strafverfolgung von Sonko und ermutigt das Bundesstrafgericht, die Möglichkeiten der Opfer zu stärken, das Verfahren zu verfolgen und gegebenenfalls am Prozess teilzunehmen.”
“Universal jurisdiction is an essential tool for fighting impunity. States should prosecute or extradite perpetrators of crimes under international law — they should have nowhere to hide. Amnesty International welcomes Switzerland’s efforts in prosecuting Sonko and encourages the Federal Criminal Court to strengthen the ability of victims to follow the proceedings and, where relevant, participate in the trial.”
Für weitere Informationen geht es hier zur englischsprachigen Pressemitteilung von Amnesty International.
Einen kurzer Artikel zum Prozessbeginn gegen Ousman Sonko aus der NZZ befindet sich hier.
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