Bei zwei nächtlichen Drohnenangriffen der malischen Armee wurden am 17. März in Amasrakad in der Region Gao mindestens 13 Zivilist*innen, darunter sieben Kinder im Alter von zwei bis siebzehn Jahren, getötet und mehr als ein Dutzend Menschen verletzt, wie Amnesty International aus Augenzeugenberichten erfuhr.
In einem Kommuniqué der malischen Armee heißt es, die Angriffe hätten dazu beigetragen, “viele Terroristen und einige ihrer Fahrzeuge zu neutralisieren”. Diese Behauptung wird jedoch von den sieben Überlebenden und Zeugen, mit denen Amnesty International gesprochen hat, widerlegt. Nachdem ein erster Treffer einen Toyota Hilux getroffen hatte, traf ein zweiter Treffer eine notdürftig errichtete Unterkunft, in der Anwohner*innen Zuflucht gesucht hatten, und tötete neun Menschen auf der Stelle.
“Die malischen Behörden müssen sich an ihre völkerrechtliche Verantwortung halten, die von allen Parteien eines bewaffneten Konflikts verlangt, zwischen Zivilisten und Kämpfern zu unterscheiden und gezielte oder wahllose Angriffe auf Zivilisten zu unterlassen”, sagte Samira Daoud, Regionaldirektorin von Amnesty International für West- und Zentralafrika.
Die malische Regierung hat seit Mitte 2023 ihre Militäroperationen gegen Al-Qaida, den Islamischen Staat und ehemalige Rebellengruppen intensiviert. Im Rahmen dieser Operationen führt das Militär regelmäßig Drohnenangriffe durch. Die Intensivierung der Militäroperationen in den Regionen Kidal und Gao in den letzten Monaten hat dazu geführt, dass viele Menschen aus den Nachbarregionen nach Amasrakad geflohen sind.
Mehr Informationen zu dem Angriff und Augenzeug*innenberichte finden Sie (auf Englisch) hier.