Oumar Sylla und Mamadou Billo Bah, zwei Aktivisten des Bündnisses FNDC (Front National pour la Défense de la Constitution) werden seit dem 9. Juli völkerrechtswidrig an einem geheimen Ort in Haft gehalten, nachdem sie durch bewaffnete Uniformierte festgenommen wurden. Amnesty International fordert die guineischen Behörden auf, Oumar Sylla und Mamadou Billo Bah unverzüglich freizulassen. Bis zu ihrer Freilassung müssen die Behörden ihre Sicherheit gewährleisten, den Ort ihrer Inhaftierung bekannt geben und ihnen Zugang zu Anwält*innen und Familienbesuchen gewähren.
Seit mehreren Monaten gehen die guineischen Behörden verstärkt gegen friedliche Dissident*innen vor, indem sie Medien schließen, den Internetzugang einschränken und Demonstrationen brutal unterdrücken, wobei laut dem jüngsten Bericht von Amnesty International bis zum 22. April 2024 mindestens 47 Menschen bei Protesten getötet wurden.
Hintergrund
Am 9. Juli rief Oumar Sylla in den sozialen Medien dazu auf, am 11. Juli rote Kleidung zu tragen, um „gegen die Schließung der Medien und die hohen Lebenshaltungskosten zu protestieren, insbesondere gegen Stromausfälle und alle Fehler, die während der Übergangsphase gemacht wurden“.
Oumar Sylla und Mamadou Billo Bah wurden bereits willkürlich festgenommen, weil sie von ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung und friedliche Versammlung Gebrauch gemacht haben. Oumar Sylla wurde unter dem Regime von Alpha Condé und dann nach der Machtübernahme durch den CNRD von Juli 2022 bis Mai 2023 willkürlich inhaftiert. Mamadou Billo Bah wurde ebenfalls von Januar 2023 bis Mai 2023 inhaftiert.